Wie schon angekündigt und
auch versprochen kommt hiermit nun ein alleiniger Blog-Eintrag zu der riesigen
Fiesta unseres Dorfes. Und mit riesig
meine ich volle 8 Tage, an denen durchgängig irgendetwas los gewesen ist und
man eigentlich ständig unterwegs war.
Angefangen hat das ganze ganz gemütlich am
20. November, einem Donnerstagabend mit einer Musikgruppe auf der Plaza. Am
nächsten Tag wurde zu Ehren der Jungfrau „Remedios“ und zugleich Schutzpatronin
Sopachuys eine Messe gehalten, in welcher um ihren Schutz für ganz Sopachuy und
den dort lebenden Familien gebeten wurde. Anschließend folgte einer Prozession
durch das ganze Dorf, um die Virgen zu präsentieren und zu ehren. Diese endete
an einer Kirche an der Plaza, an der sich das ganze Dorf versammelt hatte, um ein
gemeinsames Gebet zu sprechen. Gegen Mittag folgte dann ein gemeinsames Essen
in der Cancha, bei welchem wie immer viel getanzt, gesungen und auch getrunken
wurde.
la Virgen de Remedios |
Die Tafel in der Cancha (nur Getränke) |
bolivianische Musikgruppe |
Am selben Tag ist dann auch
noch unser ganzer Besuch aus Sucre und Alcalá angekommen und dieser wurde durch
einen gemeinsamen Abend in der Karaokebar beendet. Wir wollten allerdings nicht
allzu spät ins Bett, da für Marie, Miri und mich am Samstag ein großes Ereignis
bevorstand : la gran Entrada folklórica bei der wir mittanzten. Die vorige
Woche hatten wir uns immer wieder mit den Leuten aus dem Krankenhaus verabredet,
um gemeinsam Morenada zu üben. Und aus
einer geplanten Woche wurden dann schlussendlich doch nur 3 Abende. Deshalb und
auch weil das Kostüm seeeeehr kurz und leider auch seeeeehr pink war konnten
wir nicht wirklich einschätzen wie sich wohl der weitere Tag entwickeln würde.
Kurz bevor es los ging schwankten wir immer zwischen Gefühlen wie „ach das wird sicherlich witzig und es ist
eine einmalige Erfahrung“ und „oh mein Gott das wird 2h Hall of Shame“. Da wir
eh nicht mehr abspringen konnten und auch nicht wollten haben wir uns dann dazu
Entschlossen erstere Einstellung anzunehmen. Mit dieser konnten wir die anfänglichen
- etwas anzüglichen Kommentare auf unser Auftreten – gekonnt ignorieren und mit
viel Spaß an der Entrada teilnehmen. Einmal angefangen mit tanzen wollte man
auch nicht mehr so schnell aufhören. Die eigene Musikgruppe, die ganzen gut
gelaunten Menschen an den Straßenrändern und das super Wetter machten dieses
Ereignis einfach einmalig! Zwei Stunden und ein paar kaputte Füße später
standen wir zwar etwas erledigt aber total glücklich auf der Plaza, wo die
richtige Party dann erst begann und auch erst gegen 4 Uhr nachts ihr Ende nahm.
Es war zwar ein sehr anstrengender aber dafür ein unglaublich spannender und
total schöner Tag!
Bailando Morenada |
Die Kostüme der Frauen |
Ein kleiner Teil der Kollegen aus dem Krankenhaus |
Der Sonntag wurde dann
vor allem dazu genutzt sich von den letzten zwei Tagen durchfeiern zu erholen
und mal wieder etwas Ruhe zu haben, denn am Montag ging es wieder mit Arbeiten
los. Das hielt uns allerdings nicht davon ab, uns mit ein paar Freunden zu
treffen und einen gemütlichen Abend zu verbringen. Aus dem eigentlich geplanten
gemütlichen Abend wurde dann allerdings nichts, da man auf der Plaza den ganzen
Chicha Einladungen nicht wirklich aus dem Weg gehen kann.
Am Dienstag schafften wir
es dann tatsächlich auch mal zu den täglichen Stierkämpfen zu gehen. Dabei ist
das Ziel allerdings nicht wie in Spanien den Stier zu töten, sondern lediglich
das um den Hals gebundene Tuch zu erwischen. Trotzdem war die Sache nicht ganz
ungefährlich, da ab und zu Stiere durch die nicht ganz so stabilen Holzzäune
durchbrachen. Auch ob das Ganze nun weniger Tierquälerei ist, muss jeder für
sich entscheiden.
La Corrida de Toros |
Am Abend haben wir dann
noch zufällig ein paar Kollegen von mir getroffen, die Marie und mich natürlich
nicht nach Hause gingen lassen, sondern gleich mal mitgenommen haben. Und in
Deutschland kann man sicherlich nicht sagen, dass man mit seinem Chef, zwei
Oberärzten und ein paar Medizinstudenten bis in die Nacht trinkt, feiert und
einfach einen lustigen Abend hat.
Die Tage danach liefen
dann alle ähnlich ab. Abends war immer etwas an der Plaza los und mittags
standen wieder Stierkämpfe an. Am 28.
November, den letzten Tag der Fiesta war dann nochmal eine große
Abschlussfiesta angesagt.
Insgesamt waren es sehr anstrengende
aber auch ereignisreiche und spannende acht Tage, da sehr viele Menschen, auch
außerhalb Sopachuys da waren und somit im Dorf immer etwas los war.
Und nun ist es auch schon
wieder Anfang Dezember - es sind Schulferien, das Dorf ist dementsprechend leer,
da die meisten zu ihren Familien aufs Campo oder in die Städte gehen und ich
muss nur noch kommende Woche arbeiten, dann hab auch ich endlich mal frei.
Die freie Zeit wird vor
allem mit viel Reisen gefüllt. Am 15. Dezember geht’s für eine Woche nach
Iquique, Chile und dann nochmal für ein paar wenige Tage zurück nach Sopachuy,
um gemeinsam mit der Familie Weihnachten und Opa Carlos´ Geburtstag zu feiern.
Am 28. Dezember startet
dann endlich unsere große Bolivien und Peru Reise, die Ende Januar mit dem
Zwischenseminar in Sucre beendet wird.
Da ich in nächster Zeit
sehr viel unterwegs sein werde, weiß ich nicht genau wann ich mich das nächste
Mal melden werde. Deshalb auch schon
einmal die Kurzinfo vorweg, was ich in der nächsten Zeit alles so machen und wo ich mich so rumtreiben werde.
Macht´s Gut und bis
dahin!! :)