Sonntag, 7. Dezember 2014

Fiesta de la Virgen de Remedios


Wie schon angekündigt und auch versprochen kommt hiermit nun ein alleiniger Blog-Eintrag zu der riesigen Fiesta unseres Dorfes. Und mit riesig meine ich volle 8 Tage, an denen durchgängig irgendetwas los gewesen ist und man eigentlich ständig unterwegs war.
Angefangen hat das ganze ganz gemütlich am 20. November, einem Donnerstagabend mit einer Musikgruppe auf der Plaza. Am nächsten Tag wurde zu Ehren der Jungfrau „Remedios“ und zugleich Schutzpatronin Sopachuys eine Messe gehalten, in welcher um ihren Schutz für ganz Sopachuy und den dort lebenden Familien gebeten wurde. Anschließend folgte einer Prozession durch das ganze Dorf, um die Virgen zu präsentieren und zu ehren. Diese endete an einer Kirche an der Plaza, an der sich das ganze Dorf versammelt hatte, um ein gemeinsames Gebet zu sprechen. Gegen Mittag folgte dann ein gemeinsames Essen in der Cancha, bei welchem wie immer viel getanzt, gesungen und auch getrunken wurde.

la Virgen de Remedios

Die Tafel in der Cancha (nur Getränke)

bolivianische Musikgruppe


Am selben Tag ist dann auch noch unser ganzer Besuch aus Sucre und Alcalá angekommen und dieser wurde durch einen gemeinsamen Abend in der Karaokebar beendet. Wir wollten allerdings nicht allzu spät ins Bett, da für Marie, Miri und mich am Samstag ein großes Ereignis bevorstand : la gran Entrada folklórica bei der wir mittanzten. Die vorige Woche hatten wir uns immer wieder mit den Leuten aus dem Krankenhaus verabredet, um gemeinsam  Morenada zu üben. Und aus einer geplanten Woche wurden dann schlussendlich doch nur 3 Abende. Deshalb und auch weil das Kostüm seeeeehr kurz und leider auch seeeeehr pink war konnten wir nicht wirklich einschätzen wie sich wohl der weitere Tag entwickeln würde. Kurz bevor es los ging schwankten wir immer zwischen Gefühlen  wie „ach das wird sicherlich witzig und es ist eine einmalige Erfahrung“ und „oh mein Gott das wird 2h Hall of Shame“. Da wir eh nicht mehr abspringen konnten und auch nicht wollten haben wir uns dann dazu Entschlossen erstere Einstellung anzunehmen. Mit dieser konnten wir die anfänglichen - etwas anzüglichen Kommentare auf unser Auftreten – gekonnt ignorieren und mit viel Spaß an der Entrada teilnehmen. Einmal angefangen mit tanzen wollte man auch nicht mehr so schnell aufhören. Die eigene Musikgruppe, die ganzen gut gelaunten Menschen an den Straßenrändern und das super Wetter machten dieses Ereignis einfach einmalig! Zwei Stunden und ein paar kaputte Füße später standen wir zwar etwas erledigt aber total glücklich auf der Plaza, wo die richtige Party dann erst begann und auch erst gegen 4 Uhr nachts ihr Ende nahm. Es war zwar ein sehr anstrengender aber dafür ein unglaublich spannender und total schöner Tag!

Bailando Morenada

Die Kostüme der Frauen
Ein kleiner Teil der Kollegen aus dem Krankenhaus


Der Sonntag wurde dann vor allem dazu genutzt sich von den letzten zwei Tagen durchfeiern zu erholen und mal wieder etwas Ruhe zu haben, denn am Montag ging es wieder mit Arbeiten los. Das hielt uns allerdings nicht davon ab, uns mit ein paar Freunden zu treffen und einen gemütlichen Abend zu verbringen. Aus dem eigentlich geplanten gemütlichen Abend wurde dann allerdings nichts, da man auf der Plaza den ganzen Chicha Einladungen nicht wirklich aus dem Weg gehen kann.
Am Dienstag schafften wir es dann tatsächlich auch mal zu den täglichen Stierkämpfen zu gehen. Dabei ist das Ziel allerdings nicht wie in Spanien den Stier zu töten, sondern lediglich das um den Hals gebundene Tuch zu erwischen. Trotzdem war die Sache nicht ganz ungefährlich, da ab und zu Stiere durch die nicht ganz so stabilen Holzzäune durchbrachen. Auch ob das Ganze nun weniger Tierquälerei ist, muss jeder für sich entscheiden.

La Corrida de Toros


Am Abend haben wir dann noch zufällig ein paar Kollegen von mir getroffen, die Marie und mich natürlich nicht nach Hause gingen lassen, sondern gleich mal mitgenommen haben. Und in Deutschland kann man sicherlich nicht sagen, dass man mit seinem Chef, zwei Oberärzten und ein paar Medizinstudenten bis in die Nacht trinkt, feiert und einfach einen lustigen Abend hat.
Die Tage danach liefen dann alle ähnlich ab. Abends war immer etwas an der Plaza los und mittags standen wieder Stierkämpfe an.  Am 28. November, den letzten Tag der Fiesta war dann nochmal eine große Abschlussfiesta angesagt.
Insgesamt waren es sehr anstrengende aber auch ereignisreiche und spannende acht Tage, da sehr viele Menschen, auch außerhalb Sopachuys da waren und somit im Dorf immer etwas los war.

Und nun ist es auch schon wieder Anfang Dezember - es sind Schulferien, das Dorf ist dementsprechend leer, da die meisten zu ihren Familien aufs Campo oder in die Städte gehen und ich muss nur noch kommende Woche arbeiten, dann hab auch ich endlich mal frei.
Die freie Zeit wird vor allem mit viel Reisen gefüllt. Am 15. Dezember geht’s für eine Woche nach Iquique, Chile und dann nochmal für ein paar wenige Tage zurück nach Sopachuy, um gemeinsam mit der Familie Weihnachten und Opa Carlos´ Geburtstag zu feiern.
Am 28. Dezember startet dann endlich unsere große Bolivien und Peru Reise, die Ende Januar mit dem Zwischenseminar in Sucre beendet wird.
Da ich in nächster Zeit sehr viel unterwegs sein werde, weiß ich nicht genau wann ich mich das nächste Mal melden werde. Deshalb auch schon einmal die Kurzinfo vorweg, was ich in der nächsten Zeit alles so machen und wo ich mich so rumtreiben werde.
Macht´s Gut und bis dahin!! :)